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Wann steigt die Versicherung aus?

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(@downwash)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 415
Themenstarter  

Hab in einem anderen Forum einen interessanten Beitrag gelesen und ich würde gerne wissen was ihr dazu sagt, inwieweit der Beitrag die Realität trifft, bzw vl hat der ein oder andere ja schon genaue Erfahrungen gemacht.

War in den Semesterferien mit meinen Eltern und Bekannten von meinen Eltern auf Urlaub und da war ein Pensionierter Versicherungsangestellter auch mit von der Partie. Ist gerade frisch in Pension und war irgendetwas Höheres bei einer großen österr. Versicherung.
Den habe ich natürlich gleich ausgequetscht, wie das denn nun ist mit nicht typisierten Dingen am Auto. 😉

Hier die interessanten Ergebnisse:
1) Nicht typisierte Teile fallen in 95% aller Unfälle keinem Sachverständigen auf (nicht einmal bei tödlichen Unfällen ist es viel anders).
2) Bei Unfällen hat prinzipiell die Versicherung zu beweisen, dass irgendein nicht zugelassenes Teil Schuld am Unfall war, was nach seinen Erfahrungen nur sehr schwer möglich ist.
3) So Dinge wie, wenn sich jemand statt 215er hinten 235er draufgibt sind vollkommen egal (vor allem bei originalen Felgen usw.). Fällt keinem Sachverständigen auf und selbst wenn ist es uninteressant.
4) Nur bei wirklich krassen Umbauten im Bereich von Fahrwerk und Reifen kommt es vor, dass die Versicherung aussteigt. Das aber wieder nicht, wenn sich jemand ein Gewindefahrwerk einbauen lässt und dadurch das Auto halt extrem tief liegt (hier kann die Versicherung im Prinzip in keinem Fall nachweisen, dass das Fahrwerk das Fahrverhalten schlechter gemacht hätte). Schneidet jemand die Federn ab und wird dadurch das Auto fast unfahrbar wird in 85% aller Fälle niemand draufkommen, aber wenn doch, kann es Probleme geben.
5) Laut seiner Aussage ist es fast unmöglich für die Versicherung bei einem Unfall auszusteigen, weil jemand Sommerreifen im Winter benutzt hat. Eher bekommt man mit der Kasko-Versicherung Probleme, aber selbst das kommt im Prinzip nie vor (außer die Sommerreifen waren komplett abgefahren).
6) So Dinge wie Auspuff, Sitze oder sowas sind für die Versicherung komplett uninteressant bei einem Unfall, wenn das besagte Teil nicht auffallendst gefährlich ist.
7) Auch so Dinge wie Chiptuning usw. sind uninteressant, weil die Versicherung unmöglich beweisen kann, dass es unfallkausal war. (Wenn man sich einen Turbo einbaut und das Ding dann doppelt so viel Ps hat, ist es vielleicht etwas anderes :crazy: ).

Fazit: Nicht so viel ins Hoserl machen. 😉 Wenn man nicht wirklich vorsätzlichst das Auto gefährlich machen will, wird kaum etwas schlimmes passieren, da immer die Versicherung beweisen muss, dass ein nicht originales Teil unfallkausal war und nicht der Fahrer beweisen muss, dass es nicht schuld war. Abgesehen davon fallen irgendwelche Umbauten kaum einem Sachverständigen der Versicherung auf.

Meine Meinung ist, dass es zwar sicherlich auffällt ob man jetzt 215er oder 235er oben hat, dass es aber sicherlich (für die Versicherung) nicht so leicht ist, dass als unfallkausal nachzuweisen.
Gerade wenn Personenschaden im Spiel ist checken die das Auto sicher komplett durch aber so sachen LED Standlichter Vollschalensitzen offener Luftfilter Auspuffanlage etc. kann ja auf keinen Fall unfallkausal sein!

Gruß Clemens


->Mein Bora


   
Zitat
(@CE-W1899)
Illustrious Member Gast
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 70468
 

Frage wäre für mich, ob es Unterschiede im Versicherungsrecht zwischen Deutschland und Österreich gibt :top:

Weil ich häufiger mal in die Abwicklung von VUs beteiligt bin, und wir uns mit bei unseren Arbeitsabläufen auch stark danach richten, Beweismittel und so zu erhalten.
Das strafrechtliche ist ja das eine, nur wird bei Personenschäden schon sehr intensiv ermittelt und anhand der Ergebnisse, wer wir Schuld hat oder etwas begünstigt hat etc. richtet sich dann ja auch wer was bezahlt und ich denke mal wenn die Versicherungen irgendwem über x Jahre eine Rent bezahlen müssen werden sie sich winden und drehen und auch schon auf veränderte Anlagen am Fahrzeug achten, was man dann letztendlich als kausal nachweisen kann ist dann natürlich etwas anderes…

Würde mich aber auch nicht zu sehr auf solche Aussagen verlassen, da ich bestimmt einer von den 5% der Fälle sein würde :biglaugh:


   
AntwortZitat
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