Norm
Alle Normen für Reifen und Felgen werden von der The European Tyre and Rim Technical Organisation, Brüssel ( E.T.R.T.O.) abgestimmt und festgelegt. Diese Organisation ist ein Zusammenschluss von Reifen-, Felgen- und Zubehör-Herstellern. Alle europäischen und internationale Reifen-, Felgen- und Zubehör-Hersteller verfahren nach dieser Normung. Jedoch gibt es auch Produzenten, die sich nicht der E.T.R.T.O. unterordnen.
DEFINITIONEN
– Auszüge der wichtigsten Begriffe!
a. MESSFELGE
Ist die zur Messung des/eines Reifens/Felge spezifizierte Felge.
b. MAXIMALE REIFENBETRIEBSMASSE
Masse des aufgepumpten Reifens einschließlich bleibendem Wachstum im Betrieb. Sie dienen den Fahrzeugherstellern als Basis für die Bemessung der Freiräume. Außerdem müssen die Verformungen des Reifens infolge der Belastung, der Seiten- und Fliehkräfte vom Fahrzeughersteller berücksichtigt werden.
c. FELGEN-NENNDURCHMESSER
Das ist ein Code ausschließlich für die Durchmesserangabe, wie sie in der Bezeichnung der Reifen- und Felgengrössen enthalten ist.
d. FELGEN -ECKPUNKTDURCHMESSER
Das ist der Durchmesser am Schnittpunkt der Felgenschulter mit dem Felgenhorn. In Abhängigkeit von der Felgenkonstruktion kann er grösser oder kleiner als der Felgen-Nenndurchmesser sein.
e. GENEHMIGTES FELGENPROFIL
Das ist ein Felgenprofil, dessen Einsatz mit einer bestimmten Reifengröße von den ETRTO-Mitgliedern genehmigt ist.
f. FELGEN-MAULWEITE
Der Abstand zwischen den Felgenhörnern.
g. VENTILLÖCHER
Um für eine ausreichende Dichtigkeit von Ventilen für schlauchlose Reifen zu sorgen, muss eine ungebrochene, glatte Fläche an der Innenseite des Ventilloches eingehalten werden. Ventillochkanten auf der Reifenseite der Felgen müssen gerundet oder angefast sein. Ventillochkanten auf der Nabenseite der Felgen müssen frei sein von Graten, die das Ventil beschädigen könnten. Geeignete Ventile sind einzusetzen.
h. KENNZEICHNUNG
Scheibenräder und abnehmbare Felgen müssen mit den folgenden Angaben gekennzeichnet sein:
– Felgengrößenbezeichnung
– Identifikation des Rad-/Felgen-Herstellers (Name, Symbol oder Warenzeichen)
– Herstelldatumâmindestens Monat und Jahr
– Teile-Nr oder Kode des Rad-/Felgen-Herstellers
Die Kennzeichnungen müssen nach der Montage und dem Aufpumpen des Reifens sichtbar sein. Weitere Kennzeichnungen sind erlaubt, um Forderungen der Fahrzeughersteller und gesetzliche Vorschriften (z.B. technische Daten, E für ETRTO, D für DIN, usw.) zu erfüllen.
Beispiel:
8,5Jx 19 H2 – ET35 – LK 5×112 – NB 57,1
• 8,5= Maulweite in Zoll (von Felgenhorn zu Felgenhorn)
• J = Bezeichnung für die Felgenhornausführung
• x = Kennzeichnung einer einteiligen Tiefbettfelge
• – = Kennzeichnung einer mehrteiligen Tiefbettfelge (z.B. 8,5J-19EH2+)
• 19= Felgendurchmesser in Zoll
• H2= Doppel-Hump
• ET 35 = Einpresstiefe positiv(+)35 mm
• LK = Lochkreis der Felge in mm
• 5x = Anzahl der Bolzenlöcher
• 112= Durchmesser des Lochkreises in mm
• 57,1 = Nabenbohrung in mm
Einpresstiefe
Mit Einpresstiefe / ET eines Leichtmetallrades wird der Abstand zwischen der Felgenmitte (gemessen zwischen den Felgenhörnern) und der inneren Auflagefläche der Felge auf der Radnabe, gemessen in Millimetern, bezeichnet. Die entsprechende Auflagefläche des Fahrwerkes befindet sich entweder an der Bremstrommel oder der Bremsscheibe. Bei einer Einpresstiefe von 0 ist die Mitte der Reifenlauffläche symmetrisch zur Befestigungsebene der Felge an der Radnabe.
Durch die Einpresstiefe kann die Spurweite eines Autos verändert werden. Eine Verringerung der Einpresstiefe (bei gleicher Felgenbreite) führt zu einer Verbreiterung der Spurweite eines Fahrzeuges. Ein hoher ET-Wert lässt das Komplettrad weiter in de das Radhaus wandern. Der Gesetzgeber lässt Spurweitenänderungen bis max. 2% vom tatsächlichen Wert zu.
Lochkreis
Als Lochkreis ist der Bohrkreis der Radschrauben definiert. Diese werden zur Befestigung der Felgen auf der Bremstrommel / Bremsscheibe genutzt.
Je nach Fahrzeughersteller gibt es verschiedene Lochkreisdurchmesser und Lochanzahlen. Wenn ein Felgenhersteller einen großen Marktanteil an Pkw bedienen will, müsste er über sechzig verschiedene Radflansche der Fahrzeughersteller berücksichtigen.
i. MEHRTEILIGE FELGEN
Felgenhorn und die Felgenschulter müssen wenigstens auf einer Seite der Felge abnehmbar sein.
j. ALLGEMEINE BEMERKUNGEN
Schlauchlose Radialreifen für PKW dürfen nur auf Hump-Felgen montiert werden, deren Profile so ausgelegt sind, dass die Wulste zurückgehalten werden. Runflat Reifen dürfen nur auf EXTENDED HUMP oder EXTENDED HUMP 2+ montiert werden!
Bezeichnung der Felgenkontur
Hump =H
Double Hump = H2
Flat Hump = FH
Double Flat Hump = FH2
Combination Hump =CH
Extended Hump =EH2
Extended Hump 2+ = EH2 +
k. RÄDERARTEN
k.1. „Räder für die Erstausrüstung (OEM-Räder)“
Räder, die vom Fahrzeughersteller bei der Fertigung des Fahrzeugs an dem betreffenden Fahrzeug angebracht werden dürfen.
k.2. „Nachrüsträder“
Räder, die während der Nutzungsdauer des Fahrzeugs die OE-Räder ersetzen sollen. Nachrüsträder können zu einer der folgenden Kategorien gehören:
k.3.1. „Nachrüsträder des Fahrzeugherstellers“
Räder, die vom Fahrzeughersteller geliefert werden,
k.3.2. „identische Nachrüsträder“
Räder, die mit denselben Fertigungseinrichtungen und denselben Werkstoffen wie die vom
Fahrzeughersteller gelieferten Nachrüsträder hergestellt werden. Sie unterscheiden sich von
den Nachrüsträdern des Fahrzeugherstellers nur durch das fehlende Markenzeichen
und die fehlende Teilenummer des Fahrzeugherstellers.
k.3.3. „nachgebaute Nachrüsträder“
Räder, die den Nachrüsträdern des Fahrzeugherstellers nachgebaut
sind, aber von einem Hersteller gefertigt werden, der den Fahrzeughersteller nicht mit
diesen Rädern beliefert. Hinsichtlich der Ausführung (Hauptkontur, Abmessungen,
Einpresstiefe, Werkstoffart und -qualität usw.) und der Lebensdauer entsprechen sie
vollständig den Nachrüsträdern des Fahrzeugherstellers.
k.3.4. „ähnlich gebaute Nachrüsträder“
Räder, die von einem Hersteller gefertigt werden, der den Fahrzeughersteller
nicht mit diesen Rädern beliefert. Hinsichtlich der Ausführung, der Einpresstiefe, der
Felgenbezeichnung, der Radbefestigung, des Lochkreisdurchmessers und des Durchmessers
der Befestigungsbohrungen entsprechen sie einem OEM-Rad, allerdings können sich die
Radkontur, der Werkstoff usw. unterscheiden.
k.4. „Sonderräder“ Räder
die keine OE-Räder sind und den Kriterien für Räder nach Absatz k.3. nicht
entsprechen (z. B. Räder mit anderer Felgenmaulweite oder anderem Felgendurchmesser).
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